Drei außergewöhnliche Führungen
durch die Sammlung des Museum Folkwang am 15. Dezember 2021

„den künstler hemmen ist ein verbrechen, es heißt keimendes leben morden.“

egon schiele 1912

Der österreichische Maler Egon Schiele notierte unter einem Bild, welches während eines Gefängnisaufenthaltes im Jahr 1912 entstand: „den künstler hemmen ist ein verbrechen. es heißt keimendes leben morden.“ Die Zeitlosigkeit dieses Zitats zu Beginn der Corona-Pandemie veranlasste ein Team des Ensemble shtetl, sich in der heimischen Kunstsammlung umzuschauen:
Was ist von Egon Schiele zu finden, welche Werke anderer Künstlerinnen und Künstler in der Sammlung zeigen ebenfalls in die
Gegenwart?
Die Antwort auf diese Fragen waren drei Führungen:

ich ewiges kind
Der Künstler, als Medium der inneren Stimmen und der Botschaft der Welt

o, meine schmerzliche lust
Liebe als Anfang, Ende und endlose Qual

weltende
Das Ende der Welt kommt in vielerlei Gestalt daher

An jeweils fünf Positionen verweilte das Publikum für einen Moment und erhielt kurzgefasste Impulse zu den Kunstwerken. Mit Texten von Emmy Hennings, Gertrud Kolmar, Else Lasker-Schüler, Erich Mühsam, Jakob van Hoddis und Egon Schiele wurden neue Verbindungen zwischen den Künsten hergestellt.
Die Schauspielerin Maria Neumann und der Schauspieler Ulrich Penquitt gestalteten
die Worte aus der Vergangenheit.

Das Ensemble shtetl (in der Besetzung mit Flöte, Klarinette, Akkordeon, Harmonium, Violoncello und Kontrabass) schlug mit der Kunst der Improvisation die Brücke in die radikale Gegenwart: ins Jetzt.
Bei jedem Musikstück das erklang, wurde das Publikum – während der Betrachtung der Originale der Weltkunstgeschichte – Zeugen eines eigenen Schöpfungsmomentes.

Das Programm als pdf.